Guarana
der Muntermacher
Guarana (Paullinia cupana), eine rankende Kletterpflanze, gehört zu den Seifenbaumgewächsen und ist wild im Amazonasbecken beheimatet. Heute werden Guarana-Büsche meistens in Plantagen gezogen. Die Indios im Amazonasgebiet verwenden die geschälten und getrockneten, zu Pulver vermahlenen Samen, bereits seit Jahrhunderten, um sich daraus ein anregendes und hungerdämpfendes Getränk herzustellen.
Inhaltsstoffe
Die roten Guarana-Früchte haben bitter schmeckende Kerne, die sich durch einen hohen Koffeingehalt auszeichnen (4-8 % der Trocknungsmasse). Guarana enthält jedoch nicht nur Koffein sondern auch viele wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe (Proanthocyanidine, Catechin, Epicatechin), Mineralstoffe, Gerb- und Ballaststoffe, Saponine uvm.
Eigenschaften
Das im Guarana enthaltene Koffein (auch als Guaranin oder Guarin bezeichnet) ist, anders als bei Kaffee und Tee, an Gerbstoffe gebunden und wird daher nur langsam vom Organismus (erst im Darm und nicht bereits im Magen) aufgenommen. Dadurch wird die Wirkung verzögert (schonender) und verlängert (über mehrere Stunden). Das Koffein wirkt also besonders sanft und die bei Kaffee und Tee auftretenden Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten. Natürlich darf man aber auch Guarana nicht im Übermaß zu sich nehmen. Bei mehr als 5 Gramm pro Tag kann es zu Nervosität und Reizbarkeit kommen. Guarana ist ein sanftes Naturprodukt, enthält allerdings Koffein und darf daher nicht überdosiert werden. Aufgrund des Koffeins kann es auch zu Wechselwirkung mit Arzneimitteln gegen zu niedrigem Blutdruck, zur Therapie von Schilddrüsenerkrankung und mit Schmerzmitteln (die Wirkung wird verstärkt) oder mit Schlaf- und Beruhigungsmittel (die Wirkung wird verringert) kommen.
Guarana hat, aufgrund des Koffeingehaltes, eine anregende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Guarana enthält jedoch nicht nur Koffein sondern auch viele wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe (Proanthocyanidine, Catechin, Epicatechin), Mineralstoffe, Gerb- und Ballaststoffe, Saponine uvm.
Die Guarana-Wirkungen sind nicht alleine durch Koffein bedingt sondern ergeben sich aus der Vielfalt der Wirkstoffe. Schon seit den 40er Jahren weiß man, dass Guarana hilfreich ist bei Fieber, Kopfschmerzen und Krämpfen. Auch die leistungsfördernde Wirkung wurde wissenschaftlich nachgewiesen. Guarana vitalisiert Körper und Geist, steigert das Wohlbefinden und bei Stress und Belastung spendet Guarana neue Kraft. Außerdem besitzt Guarana krampfösende Eigenschaften, die bei verschiedensten Arten von Kopfschmerzen und vor allem auch bei Migräne genutzt werden. Guarana besitzt stimmungsaufhellende und sanft aphrodisierende Wirkung, mindert den Appetit, hilft bei Verdauungsproblemen (reduziert die Neigung zu Blähungen, hilft bei Durchfall) und jüngste Untersuchungen haben auch einen positiven Einfluss auf die Gedächtnisleistung ergeben. Verantwortlich dafür sind, so vermutet man, die in Guarana enthaltenen essentiellen Öle. In der Suchtentwöhnung hat Guarana lange Tradition, denn es mildert die Begleiterscheinungen. Aus demselben Grund wird Guarana-Pulver auch als Kater-Mittel verwendet. Die Kosmetikindustrie hat in den letzten Jahren ebenfalls die Vorzüge dieser Pflanze entdeckt und man findet Guarana in Shampoos gegen fettiges Haar und in Produkten gegen Haarausfall.
Die wichtigsten Wirkungen zusammengefasst:
- anregend und belebend
- stärkt das Durchhaltevermögen
- fiebersenkend
- schmerzstillend (Migräne)
- leistungsfördernd
- dämpft Hunger- und Durstgefühl (Achtung Sportler)
- verdauungsfördernd
- krampflösend
- "Katermittel“
- aphrodisierend
Sonstige Namen für diesen Wirkstoff
Paulinia cupana